Naturregion Biosphäre im Thüringer Wald

Waldbaden mit Silke Grieger

Von der Heilkraft des Thüringer Waldes

Altbewährtes Heilwissen frisch serviert: Was in Ländern wie Japan und Vietnam längst Bestandteil der Gesundheitsvorsorge ist, wird auch hierzulande immer populärer. Das Waldbaden hält erfreulicherweise auch in Deutschland seit einigen Jahren Einzug. In Thüringen hat sich Silke Grieger auf dieses Thema spezialisiert – sie ist ausgebildete Kursleiterin im Waldbaden und bringt Menschen dazu, die heilenden Kräfte der Thüringer Waldnatur mit allen Sinnen zu spüren.

 

 

Eine Brise Wald, bitte!

Spätestens beim Verlassen des Pkws auf dem Parkplatz „Große Ausspanne“ am Rennsteig fängt das Waldbaden an: Würzige Luft strömt mir entgegen, ich atme einmal tief durch und freue mich über den blauen Himmel, während die Landschaft unten im Tal in dicken Nebelschwaden versinkt. Silke Grieger wartet bereits auf mich und begrüßt mich mit einem strahlenden Lächeln. Sie bietet mir das „Du“ an – ich nehme zu gerne an.

© Regionalverbund Thüringer Wald e.V. | Susen Reuter

Gut gelaunt schnappen wir unsere Rucksäcke und stapfen in Richtung Wald. Die Luft ist durchtränkt vom Duft frisch geschnittenen Holzes – in Sichtweite sind Fichtenstämme fein säuberlich übereinander aufgestapelt. »Hier riechen wir sie gerade intensiv, die Terpene«, sagt Silke und erklärt weiter: »Bäume kommunizieren über Duftmoleküle, eigentlich müssten wir’s im Wald überall flüstern hören.« Bevor wir richtig ins Waldbaden abtauchen, unterhalten wir uns über die Notwendigkeit dieser Therapieform. Silke beschreibt in nachvollziehbaren Worten, wie rasant sich die Welt in wenigen Jahrzehnten verändert hat – gerade in digitaler Hinsicht, und wie wir dadurch ständig einer Reizüberflutung ausgesetzt sind. »Es passiert vieles nur noch virtuell. Umso intensiver ist beispielsweise die Freude in meinen Brotbackkursen, wenn die Teilnehmer mit ihren bloßen Händen im Teig kneten können – das Mehl, die Hefe und andere Zutaten fühlen und riechen können«. 

Dazu muss man wissen: Neben dem Waldbaden gibt Silke auch Brotbackkurse. In ihrer »Brotmeierei« vermittelt sie altes Handwerk, das sie selbst nur allzu gut kennt: Aufgewachsen neben der Backstube ihres Onkels, hat sich der Duft von frischgebackenem Brot und leckeren Brötchen bei ihr sprichwörtlich eingebrannt. Doch zurück zum Waldbaden. Silke erzählt, wie vielen Menschen sie mit Burnout und Depressionen schon geholfen hat – ein Thema, das sie selbst aus eigener Erfahrung kennt. »Man muss sich vor Augen halten, dass wir Menschen uns genetisch betrachtet kaum verändert haben – gerade mal um 1,5 Prozent. Moderne Menschen unterscheiden sich nicht wirklich von Neandertalern. 

Kein Wunder also, dass wir mit der extremen Geschwindigkeit, mit der Informationen ausgetauscht werden und der immer zunehmenden Bilderflut irgendwann Probleme bekommen. Außerdem meinen wir, immer und überall verfügbar zu sein – mit fatalen Folgen«. Früher dominierten Rückenerkrankungen, während es heute insbesondere Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Asthma und Erschöpfungszustände seien, ergänzt Silke. Und genau da komme sie ins Spiel – und natürlich das wunderbare Waldbaden.

 

Ins Fühlen kommen – ein Geschenk des Waldbadens

Inzwischen stehen wir am Waldrand und Silke lädt mich zu einer ersten Übung ein. Ich werde gebeten, mir einen beliebigen Gegenstand zu suchen: ein Stück Baumrinde, ein Grashalm, ein Stein – was auch immer mich gerade anspricht. Beide begeben wir uns auf die Suche und kehren nach kurzer Zeit zurück, jeder mit einem kleinen Schatz in der Hand. Silke hält ein Stück einer abgeschnittenen Baumscheibe hoch. An der Seite ist das Holzstück ausgefranst und trägt spitze Zacken, die aussehen wie eine kleine Landschaft aus Nadelbäumen.

© Regionalverbund Thüringer Wald e.V. | Susen Reuter

In meiner Hand verbirgt sich ein Ahornblatt mit feinen Verästelungen. An den Rändern ist das Blatt nach oben gewölbt, es wirkt wie eine Schale auf mich. »Jetzt ist der Moment gekommen, an dem wir hier am Waldrand unsere kreisenden Gedanken ablegen«, eröffnet Silke in fast feierlichem Ton. Ich werde gebeten, all das, was mich gerade im Inneren bewegt, ohne jegliche Bewertung abzulegen – hinein in dieses Laubblatt. Es steht symbolisch für die Gedanken- und Vernunftwelt, die beim Waldbaden außen vor bleibt. »Das Waldbaden ist ein Mittel, um uns wieder auf die Gefühlsebene einzulassen. Weniger kopfgesteuert zu sein, sondern einfach mal nur mit unseren Sinnen und dem Herzen zu fühlen«, sagt Silke und fügt hinzu: »Du kannst das Blatt gern an einer Stelle ablegen, wo du es wiederfindest. Am Ende des Waldbadens entscheidest du, ob du es mitnehmen oder einfach hierlassen möchtest.«

Langsam bewegen wir uns in den Wald hinein. Die Sonne blinzelt durch die Wipfel der Baumkronen und hinterlässt ein interessantes Spiel aus Licht und Schatten auf dem Waldboden.

© Regionalverbund Thüringer Wald e.V. | Susen Reuter

Die erste Übung im Waldbaden steht an – eine Gehmeditation. Silke erklärt mit sanfter, angenehmer Stimme, was zu tun ist: So lautlos wie möglich fortbewegen. Sie wird das Tempo vorgeben, ich solle mich darauf einlassen und bewusst alles um mich herum wahrnehmen: Was sehe ich, was rieche und fühle ich. Wichtig sei dabei, mit den Zehenspitzen zuerst aufzutreten, ganz so, als ob man auf der Pirsch ist und sich langsam anschleicht. Wir beginnen. Silke geht vorweg und setzt bedachtsam einen Fuß vor den anderen. Ein paar Sekunden braucht es tatsächlich, bis ich mich auf dieses ungewohnt langsame Tempo einlassen kann, dann fällt es mit jedem Schritt leichter. Ich genieße es. Aus der Ferne höre ich einen Kolkraben krächzen, unter meinen Schuhen erscheinen winzige grüne Rosetten, dazwischen helle Kieselsteine. Ein leises Knacken durchbricht die Stille – ich bin auf Zweige getreten. Weiter geht es, ich entdecke die Schönheit von wildem Beifuß auf dem schmalen grünen Streifen in der Mitte des Weges. Betrachte seine seidigen, grüngrauen Blätter und die vielen Blütenkörbchen. Noch ein paar Schritte gehen wir, dann löst Silke die Übung auf und fragt mich, was ich wahrgenommen habe und wie ich die Übung empfand. Ich bin erstaunt, wieviel Ruhe diese Achtsamkeitsübung in den Körper gebracht hat – und wie fokussiert man die Umgebung wahrnimmt. Für kreisende Gedanken ist kein Platz. Man ist im Hier und Jetzt. »Auch das ist ein Aspekt des Waldbadens – über mehr Achtsamkeit in die Entschleunigung zu kommen«, meint Silke und fügt hinzu: »Für mich ist das Waldbaden ein Schlüssel zur Entspannung, zur Freude und Wertschätzung. Genau das möchte ich in meinen Kursen weitergeben. Das ist meine Mission.«

 

Ein Fest für die Sinne: Vom Dufttaumel zum Farbrausch

 

 

Während unseres Spaziergangs berichtet mir Silke über die Ursprünge des Waldbadens. Das Konzept des bewussten Wahrnehmens der Waldatmosphäre kommt aus dem Japanischen. Es wurde 1982 unter dem Begriff »Shinrin-yoku« von der japanischen Forstbehörde eingeführt. Heute ist es eine weltweit anerkannte Methode zur Erholung und zum Stressabbau. Silke empfiehlt, sich regelmäßig einem Frischebad der Natur zu widmen, denn »unser Gehirn braucht Wiederholung. Über Konditionierung verankern sich dann Verhaltensmuster – positiv wie negativ. Deshalb ist es so wichtig, so oft wie möglich im Freien zu sein«, sagt Silke und fährt fort: »Wer zwei- bis dreimal am Tag über einen Zeitraum von drei Monaten bewusste Atemübungen durchführt, meinetwegen auch am geöffneten Fenster, hat ein effektives Schutzschild gegen jegliche Form von Stress aufgebaut – und ein gestärktes Immunsystem obendrein.« Mit Atemübungen meint Silke das tiefe, bewusste Bauchatmen. Eine Form des Atmens, die eigentlich normal sein sollte, im Gegensatz zur reinen Brustatmung. Sie erklärt es plausibel an Säuglingen, deren natürliches und gesundes Atmen man am Heben und Senken des gesamten Rumpfes gut erkennen kann. Wer nur mit dem Brustkorb atme, hielte ständig und unwillkürlich die Bauchmuskeln in Anspannung. »Eine Fehlatmung, mit der man das ganze Leben auf Sparflamme atmet«, erklärt Silke einleuchtend und lädt mich zur nächsten Übung ein. Dazu suchen wir uns ein schönes Plätzchen im Wald. Wir steuern auf einen Hügel zu, der einem überdimensionalen Schildkrötenpanzer gleicht. Wir werfen uns lächelnde Blicke zu – und haben scheinbar den gleichen Gedanken: Es scheint ein verlockender Ort für Atemübungen zu sein. So kraxeln wir den Hang hinauf, halten uns an Zweigen und Grasbüscheln fest, denn die rutschige Erde samt Gestein unter den Schuhen entpuppt sich als Herausforderung. Oben angekommen erwartet uns ein uriges Waldpotpourri: Totholz, aus dessen Stamm gelbleuchtende Pilzköpfe emporwachsen; ringsherum ein Teppich aus filigranen Moosen und mit Flechten überzogenen Ästen. Wir lassen dieses Bild auf uns wirken und strecken unsere Gesichter der Sonne entgegen.

© Regionalverbund Thüringer Wald e.V. | Susen Reuter

Silke erklärt mir mit ruhiger Stimme, wie genau die bewusste Bauchatmung funktioniert, dann bin ich an der Reihe und begebe mich in Position: Die Füße leicht auseinandergestellt, das Becken etwas nach vorn gekippt und leicht in die Knie gehend mache ich mich bereit. Ich atme für mehrere Sekunden tief ein, dann langsam und mit etwas mehr Zeit aus. Nach einigen Wiederholungen merke ich, wie meine Hände und Füße immer wärmer werden, es beginnt richtig zu kribbeln in den Handflächen. Voller Begeisterung lasse ich Silke von diesen unmittelbaren Effekten, die diese Atemübung bewirkt, teilhaben. Sie schmunzelt und bemerkt: »Nun musst du nur noch ein Ritual draus machen.« Bewusstes Bauchatmen verstärkt die Wirkung des Waldbadens, erklärt Silke und gibt anschauliche Beispiele: Nur vier Stunden Waldbaden genügen, und der Blutdruck sinkt messbar, der Cortisolspiegel sogar um circa 20 Prozent. Duftmoleküle, die von Bäumen, Sträuchern und Moosen abgesondert werden, gelangen nicht nur über die Lunge in unseren Körper. »Über 30.000 verschiedene Terpene nehmen wir bei einem Waldbad mit jedem Atemzug und über unsere Haut in uns auf«, weiß Silke zu berichten.

 

Was ein lachender Kolkrabe und die Farbe 💚 Grün gemeinsam haben

© Regionalverbund Thüringer Wald e.V. | Susen Reuter

Um das Farbspiel der Farne, Moose und Pilze noch ein wenig genießen zu können, verweilen wir bei einer Tasse Tee auf dem Schildkrötenhügel. Silke hat eine ayurvedische Kräutermischung aufgebrüht und für uns mitgebracht. Dankbar nehme ich das Schälchen entgegen und schlürfe den wunderbar milden, aromatischen Tee in kleinen Schlückchen. Während wir uns über die Wirkung der Farbe Grün unterhalten, hören wir aus der Ferne den Kolkraben schnattern. In verschiedensten Sequenzen lässt er ein ganzes Repertoire an Liedern verlauten – und endet mit einem fast menschenähnlichen Gekicher. Es ist so ansteckend, dass auch wir anfangen müssen, herzhaft zu lachen. So bekommt das Waldbaden ungeahnte Aspekte hinzu, denn Lachen ist schließlich auch gesund. Unter den Wipfeln alter Fichten und Birken sinnieren wir über Grün als Farbe der Hoffnung und Zuversicht, der Erneuerung, Frische und Natürlichkeit. »Grün macht viel mit uns«, sagt Silke und erzählt von wissenschaftlichen Studien, die den positiven Einfluss auf das Schmerzempfinden des Menschen nachgewiesen haben.

Dazu brachte man Patienten in Räumen mit grüner Wandfarbe unter, andere in weiß gestrichenen Räumen. Außerdem wurde die erste Gruppe nach Operationen in Räumen mit Blick ins Grüne verlegt, die anderen mit Sicht in Innenhöfe und auf Fassaden. Das Resultat sei verblüffend gewesen: Patienten der „grünen Zimmer“ konnten im Durchschnitt bis zu zwei Tage früher entlassen werden, außerdem brauchten sie ein Drittel weniger Schmerzmedikamente. »Die Zimmer in Krankenhäusern müssten eigentlich alle grüne Wände haben«, schlussfolgert Silke. Ich kann ihr nur nickend zustimmen. Silkes Theorie geht weiter: Die Menschen hätten von Beginn an immer im Grünen gelebt, bis es irgendwann feste Behausungen wurden – heute mit Gebäuden aus Beton, Glas und Stahl. Deshalb ihr persönlicher Rat: »Holt euch Grün ins Leben! Das sage ich all meinen Kursteilnehmern, und kann es gar nicht oft genug wiederholen.«

 

Zwei Leben in einem Baum

© Regionalverbund Thüringer Wald e.V. | Susen Reuter

Es ist Zeit für die nächste Übung. Silke bittet mich, auf einem Baumstumpf Platz zu nehmen und die Augen zu schließen. Ich bekomme gleich etwas gereicht, heißt es. Meine Handflächen sind geöffnet und zeigen erwartungsvoll nach oben. Etwas Leichtes landet auf meinem Handteller; ich soll es ertasten und beschreiben, wie es sich anfühlt: Weich, samtig, feingliedrig. Es erinnert mich an Rosmarinzweige, nur eben viel seidiger. Silke lädt mich ein, den Geruchssinn einzusetzen und den Duft zu beschreiben. Da liegt viel Würziges drin, etwas Bekanntes und Unbekanntes zugleich. Immer wieder tauchen Bilder von unterschiedlichsten Kräutern vor meinem inneren Auge auf – doch auf den Lavendel komme ich partout nicht. Das verblüfft mich. Dabei habe ich diese mediterrane Pflanze selbst so gern in Töpfen und Beeten. Meine Versuchserklärung: Noch nie habe mich dem bloßen Kraut gewidmet – es geht immer um die stark duftenden Blüten des Lavendels, nicht aber um das Aroma von Blättern und Stengel. Silke kommt auf das Schärfen unserer Sinne zu sprechen und meint: »Waldbaden ist keine Wissensvermittlung. Waldbaden ist eine emotionale Erfahrung und eine Reise zu mehr Achtsamkeit.« Sie berichtet davon, dass Waldbaden bei führenden Medizinern akzeptiert und angenommen wurde und mittlerweile auch in der Krebstherapie als ergänzende Methode zum Einsatz kommt, da die natürlichen Killerzellen im Blut aktiviert werden. Zu den typischen Waldbaden-Übungen gehört die achtsame Begegnung mit Bäumen. Wir machen uns auf die Suche und jeder von uns wählt einen Baum aus, von dem er sich in irgendeiner Weise angesprochen fühlt.

© Regionalverbund Thüringer Wald e.V. | Susen Reuter

Dann geht es um das eingehende Betrachten des Baumes von der Krone über die Beschaffenheit des Stammes bis hin zu den Wurzeln, bevor man sich anschließend an den Baumstamm anlehnt oder im Wurzelgeflecht am Boden Platz nimmt. Es geht darum, dem Baum die volle Aufmerksamkeit zu schenken, ihn zu spüren, ja in gewisser Weise mit ihm zu verschmelzen. Schnell hat jeder von uns einen besonderen Baum gefunden… Nach einer Weile höre ich einen Gong. Für wenige Sekunden war ich eingenickt in meinem »Baumsessel«, so taufte ich meine Sitzgelegenheit am Fuße einer riesigen Fichte. Silke möchte von mir wissen, warum gerade dieser Baum und kein anderer.

 

»Der Wald nimmt die Menschen so, wie sie sind«

 

 

So unterschiedlich wie wir Menschen sind, so individuell seien auch die Bäume, meint Silke nach der Baumübung, und ergänzt: »Der Wald bewertet nicht, jeder darf sein, wie er ist.« Noch einmal holt sie ihren schmackhaften Tee heraus und wir plaudern über das Waldbaden im Allgemeinen. »Im Prinzip ist es ein Urbedürfnis für uns Mitteleuropäer, im Wald zu sein. Wir sind einst Waldmenschen gewesen, das ist irgendwo in unserer DNA gespeichert. Nicht umsonst zieht es viele Menschen hinaus in die Natur – auch wenn uns der Kopf etwas anderes sagt. Der Wald war für uns Schutzraum und Nahrungsquelle zugleich. Zu allen Jahreszeiten haben wir Essbares gefunden, haben im Einklang mit der Natur gelebt.« Sie selbst sei als »Ur-Schmalkalderin« im Thüringer Wald groß geworden und spüre seit jeher eine Verbundenheit zur Natur. Diese Verbundenheit gibt sie gerne weiter – an Menschen, die sich in einem Veränderungsprozess befinden, an Stadtmenschen, die Ruhe in der Natur suchen und an Genussmenschen, die auf ein besonderes Walderlebnis aus sind. Ich frage Silke, wie sie zu ihrer Waldbaden-Mission gekommen sei: »Ich selbst habe erfahren, was es heißt, komplett erschöpft zu sein. In leitender Position einer Bankfiliale war mein Alltag von Termindruck und Zahlen bestimmt. Mit viel Ruhe und Auszeiten in der Natur habe ich mich aus dieser kräftezehrenden Phase herausgeschält und stellte fest: Am meisten hat mir der Wald geholfen.

 

 

Ich durchschnitt die Seile, in denen ich festhing wie eine Marionette, kletterte aus dem Hamsterrad heraus und entschied mich für ein neues Berufsleben. Ich wollte die Erfahrung über die gesundheitsfördernde Wirkung des Waldes weitergeben, mein Wissen dazu aber auf solide Beine stellen«, sagt Silke und erzählt von ihrer Ausbildung zur Kursleiterin Waldbaden und einer Zusatz-Ausbildung im Waldbaden für Kinder und Jugendliche. Irgendwie schien es sich schon früher abzuzeichnen: Nebenberuflich nahm sie seit vielen Jahren an Ausbildungen teil, zur Heilpraktikerin, zum systemischen Gesundheitscoach, zur Phytotherapeutin. Wahrscheinlich musste alles so kommen. Ich frage Silke, was für sie die Essenz des Waldbadens sei und was sie Teilnehmern als Ziel mit auf den Weg gibt, worauf sie prompt eine Antwort hat: Man solle gut für sich selbst sorgen, auf das innere Gleichgewicht achten und die eigenen Bedürfnisse genauso wichtig nehmen, wie die der anderen. Und was ist, wenn jemand richtig in der Krise steckt? »Die Natur lehrt uns, dass es immer weiter geht«, sagt Silke mit einem vielversprechenden Lächeln. – Was für ein mutmachendes Schlussplädoyer für den »Doktor Wald«.

 

 

 

Informationen und Termine unter: