Naturregion Biosphäre im Thüringer Wald

Biosphärenreservat Thüringer Wald

Im Zauber des Ursprünglichen

Stille Bergwälder, klare Bergbäche, blühende Wiesen und geheimnisvolle Moore: Im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald ist die Natur König

Stehenbleiben. Innehalten. Tief einatmen und erst einmal zu sich kommen: Der Thüringer Wald ist ein Stück Natur wie aus dem Märchenbuch. Blühende Bergwiesen und ausgedehnte Mischwälder, geheimnisvolle Moore und sprudelnde Bäche verbinden sich zu einer mystischen Naturlandschaft, in die man einfach nur tief eintauchen will. Wer sich ganz der Natur widmen, dem Summen der Wildbienen lauschen, nach Warzenbeißer und Schwarzspecht Ausschau halten möchte – nur zwei der vielen raren Tierarten hier – oder einmal durch schäumende Quellbäche waten will, der pilgert mit gut geschnürten Wanderschuhen auf malerischen Pfaden durch die naturnahen Wälder z.B. im malerischen Vessertal.

Wer sich das für den Frühsommer vornimmt, wird an ihnen nicht vorbeikommen oder wollen: den bunt blühenden Bergwiesen. Hier gibt es mehr als nur den Löwenzahn zu bestaunen: Wiesenknöterich und Trollblumen fühlen sich auf den Feuchtwiesen wohl, auf den Borstgrasrasen gedeiht das selten gewordene Heilkraut Arnika. 

Eine echte Rarität im Biosphärenreservat Thüringer Wald sind die streng geschützten Hochmoore am Schneekopf und Beerberg mit Sonnentau und Wollgras. Mit viel Glück kann man hier die schillernden Juwelen der Lüfte entdecken: die Alpen-Smaragdlibelle und die Torf-Mosaikjungfer. Auf dem Lehrpfad des Schützenbergmoores bei Oberhof kann man beispielhaft sicher und trockenen Fußes Pflanzen und Tierwelt dieser geheimnisvollen Landschaften kennenlernen.

 

Mit Rangern und zertifizierten Natur- und Landschaftsführern über Stock und Stein

Am besten, man erkundet die sagenhaft schöne und artenreiche Natur mit einem Ranger oder Naturführer. Startpunkte gibt es unter anderem in Schmiedefeld, Vesser, Geraberg oder Heubach. Insbesondere für Familien ein Highlight: das Infozentrum im Haus „Am Hohen Stein“ in Schmiedefeld. Die interaktive Ausstellung hat schon für einige verblüffende Gesichter gesorgt! Zur Ferienzeit gibt es hier ein abwechslungsreiches In- und Outdoor-Programm für alle Ferienkinder.
Und was geht sonst so alles in diesem Bereich des Thüringer Waldes? Wandern natürlich, was hier ein besonderes Vergnügen ist. In 36 Stunden könntest du das Gebiet zu Fuß einmal komplett umrunden. Aber noch schöner ist es natürlich, mittendurch zu laufen. Auf dem Rennsteig zum Beispiel, Deutschlands ältestem Weit- und Höhenwanderweg, der das Biosphärenreservat auf 30 Kilometern durchquert. Auch der Urwaldpfad bei Schmiedefeld am Rennsteig, der in fünf Stunden an malerischen Bachläufen entlang durch unberührte Wälder führt, ist – besonders an warmen Sommertagen ein erfrischender Tipp. 
Schon seit 1979 ist das besondere Stück Thüringen zwischen Oberhof, Ilmenau, Masserberg und Suhl ein von der UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat. Heute gilt es als Modellregion für nachhaltige Entwicklung und klimafreundlichen Naturtourismus. Als eines von 23 Fahrtziel-Natur-Gebieten in Deutschland kannst du hier umweltfreundlich mit der Bahn anreisen und dich vor Ort mit dem „RennsteigTicket“ unkompliziert mit Bussen und Zügen fortbewegen – für Übernachtungsgäste sogar gänzlich kostenlos.