Ruppberg - © Heinr. Held Visuals

9 Hüttentipps im Thüringer Wald

Besondere Gastlichkeit an Rennsteig und Co.

Eine Hütte muss nicht immer dem gewohnten Bild entsprechen – das beweisen die
Einkehrmöglichkeiten im Thüringer Wald. Wander- und Radziele mit außergewöhnlichen Gerichten, geschichtsträchtige Einkehrmöglichkeiten, Vertreter traditionsreicher Hüttenkultur mit regionalen Spezialitäten und natürlich spektakulären Aussichten.

Neue Gehlberger Hütte: „Finkeböff“ und Schneekopfkugeln auf knapp 1.000 Metern Höhe

Der Schneekopf, mit 978 m der zweithöchste Berg des Thüringer Waldes, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Mountainbiker. Hier bietet sich unweit des Rennsteigs und der Gemeinde Gehlberg ein fabelhafter Rundumblick über den Thüringer Wald. Wer höher hinaus möchte, kann das am Seil kletternd in Richtung der 1.000 Höhenmeter an der Außenwand des Aussichtsturmes. Entspannter führt die Treppe im Inneren in Richtung Aussichtsplattform die exakt auf 1.001,11 m liegt. In der Neuen Gehlberger Hütte gibt es feinste Thüringer Spezialitäten für die genussvollen Momente am Berg: Vom Knöllegericht, also Klößen, bis zum traditionellen Gehlberger Gericht „Finkeböff“, einem pikanten Gericht mit Pellkartoffeln. Wenn es etwas Süßes sein darf, sollte man Schneekopfkugeln – heiße Krapfen – bestellen. Schneekopfkugeln heißen übrigens auch jene mineralgefüllten Gesteinshohlräume, die vor 250 Millionen Jahren aus Gasblasen in der Lavamasse entstanden sind. Da man viele dieser Steine in der Vergangenheit rund um den Schneekopf gefunden hat, ist der Gipfel auch ihr Namensgeber. Einen langen Wandertag beschließt man im Spätsommer am besten am Kamin der Neuen Gehlberger Hütte, auch eine Übernachtung in einem der Mehrbettzimmer ist möglich und bietet sich Wanderern des Gipfelwanderweges und Rennsteigs an.

Thüringens HÖCHSTE

Hüttengaudi auf dem Rücken des Thüringer Waldes

Gaststube und Wanderherberge auf fast 1000 Meter Höhe

Speisewagen der Oberweißbacher Bergbahn – Hütteneinkehr einmal anders

Die Oberweißbacher Bergbahn ist das Herzstück im Thüringer Bergbahnland. Sie ist die steilste Standseilbahn zum Transport normalspuriger Eisenbahnwagen. An der Bergstation in Lichtenhain befindet sich eine ganz besondere Einkehrmöglichkeit: ein ehemaliger Speisewagen. Zum atemberaubenden Ausblick auf das Schwarzatal (aus 662 Metern Höhe) gibt es Kaffee und hausgebackenen Kuchen. Bis Mitte Oktober ist der Speisewagen geöffnet.

www.thueringer-bergbahn.de 

Ruppberghütte – eine Hütte mit Geschichte

Bereits die Kelten errichteten eine Wallanlage auf dem Ruppberg und im elften Jahrhundert soll es an diesem Platz sogar eine Burg gegeben haben. Die erste Schutzhütte wurde 1898 gebaut, aber auch das heutige Haus aus dem Jahr 1958 ist absolut einen Besuch wert. Es ist die exponierte, freie Lage des Ruppbergs, den man von Zella-Mehlis aus erwandern kann, die den Berg und die Hütte so besonders machen. Und die Tatsache, dass die 30 Mitglieder des dafür gegründeten Vereins die Ruppberghütte im Ehrenamt bewirtschaften und ihre Gäste mit herzlicher Gastfreundschaft und einer zünftigen Brotzeit bewirten, macht die Einkehr zu einem echten Baudenerlebnis.

www.ruppberg.de 

Bergmannsklause – eine Hütte für jede Jahreszeit

In der Nähe der Orte Steinach und Lauscha gelegen, ist die Bergmannsklause im Sommer idealer Ausgangspunkt für viele Wanderungen durch eine fast unberührte Mittelgebirgslandschaft. Im Winter führen gespurte Skiwanderwege direkt zur Hütte, die ursprünglich ein Zechenhaus für jene Bergleute war, die in der Region Schiefer - das sogenannte „Blaue Gold“ - abbauten. Heute werden den Gästen deftige Spezialitäten der Region oder auch Forellen aus dem eigenen Teich serviert.

www.thueringen.info/bergmannsklause

Werraquell Hütte – ein Fest für Genießer

Das Wandergebiet um die Werraquelle nahe Masserberg gehört unbestritten zu den schönsten der gesamten Rennsteig-Region. Dazu passt, dass auch die dort ansässige Werraquellhütte zwischen Masserberg und Fehrenbach nach Höherem strebt: „Essen ist ein Bedürfnis, Genießen eine Kunst“, schreibt man selbstbewusst auf die Karte. Die Thüringer Vesperplatte wird Kennern aus der Region schmecken, die saftigen Steaks kommen vom feinen Lavasteingrill. Es soll Menschen geben, die den langen Wanderweg bis zur Werraquellhütte nur auf sich nehmen, um in der idyllisch vor Tannen gelegenen Hütte zu speisen. Doch auch für die kleineren Familienmitglieder bietet dieser besondere Ort Optionen: Der Streichelzoo, ein kleiner Aussichtsturm und der geheimnisvolle Wald gleich in der Nähe der Hütte beschäftigen Kinder mit Sicherheit eine ganze Weile.

Werraquell-Hütte

Dort wo der Wald am schönsten ist ...

Gastlichkeit auf modernem Hütten-Niveau. Kulinarik vom Feinsten ... Garantiert!

Bobhütte Ilmenau – Sportgeschichte trifft Kulinarik

Auf dem Ilmenauer Hausberg – dem Lindenberg – liegt auf 754 m über NN die Bobhütte, ein Zeugnis des traditionsreichen Ilmenauer Rodel- und Bobsports. Die Naturbahn war von 1926 bis 1963 in Betrieb und galt als die steilste in Europa mit einem Höhen von 240 Metern und einem Gefälle von 13 Prozent. Während die Hütte anfangs als Raum zum Aufwärmen der Sportler genutzt wurde, bietet sie heute ein kulinarisches Erlebnis mit Fokus auf regionale Produkte. Von der Terrasse genießt man einen herrlichen Ausblick. 

www.bobhütte.de

Ruhlaer Hütte

Die Ruhlaer Skihütte wurde 1932 vom Wintersportclub 07 der TSG Ruhla e.V. als Vereinshaus und Sportstützpunkt erbaut. Heute gilt die Ruhlaer Skihütte als traditionsreiches Ausflugsziel für Wanderer, Skifahrer und Mountainbiker in der Inselsbergregion. Ein besonderes Erlebnis sind die zünftigen Hüttenabende, bei denen ordentlich gesungen und getanzt wird. Natürlich darf auch hier die originale Thüringer Küche mit ihren regionalen Spezialitäten nicht fehlen. Die Hütte liegt übrigens nur 800 Meter vom Rennsteig entfernt. 

www.ruhlaer-skihuette.eatbu.com

 

Waldschenke Dreiherrnstein – ein Gedicht 

Was genau der Rennsteig ist, weiß dank Victor von Scheffel zumindest in Thüringen ein jeder. Der Dichter Scheffel nämlich schrieb schon 1863 sein berühmtes Gedicht „Der Rennsteig“ und machte klar: „Der Rennsteig ist´s, die alte Landesscheide, die von der Werra bis zur Saale rennt und Recht und Sitte, Wildbann und Gejaide der Thüringer von dem der Franken trennt.“ Gut zu wissen… Wer in der gediegenen Waldschenke Dreiherrnstein nahe Brotterode-Trusetal rastet, wird erneut mit den poetischen Weisheiten Scheffels konfrontiert, denn neben dem Gastraum und dem großen Saal findet man im gut-bürgerlichen Ambiente der Wirtschaft auch noch das gemütliche Scheffelstübchen in Andenken an den Rennsteig-Verseschmieder. Berühmt-beliebt ist die Schenke allerdings aus ganz anderem Grund: Die Wirtin serviert vorzügliches Wildgoulasch und erstklassigen Wildbraten mit Preiselbeeren. Wer sich aber wirklich das Gericht des Hauses und eine Sensation geben möchte, der kann auf der Speisekarte getrost schon auf dem obersten Posten halt machen: Die Roulade mit Rotkohl und Thüringer Klößen soll Menschen schon Freudenschreie entlockt haben.

www.gasthausrennsteig.de

Waldgasthaus Auerhahn – wo einst Goethe wanderte

Man kommt um ihn nicht herum: Der alte Goethe war nicht nur ein General-Gelehrter, sondern auch ein ruheloser Wandersmann, der mit guter Nase für die schönen Seiten des Lebens überall dort einkehrte, wo besondere Spezialitäten auf ihn warteten. So soll er – so heißt es jedenfalls – seinen letzten Geburtstag in der Gaststube des Auerhahns verbracht haben. Klingt auch ganz plausibel, denn das Waldgasthaus galt schon immer als Ort für besondere kulinarische Spezialitäten.

Das wussten in der Neuzeit unter anderem auch VIPs wie Norbert Blüm, Theo Waigel und Fritz Pleitgen zu würdigen, nur der arme Walter Ulbricht hatte keinen guten Plan für die Wirtschaft: An dem Tag, als er dort auftauchte, hatte der Auerhahn Ruhetag. Vermutlich hat es Ulbricht in Thüringen trotzdem gefallen, denn rund um den Auerhahn könnt ihr Ausflüge ins Schortetal oder zum „Finsteren Loch“ unternehmen, euch aber auch auf eine Wanderung entlang des hier verlaufenden Goethewanderweges begeben – im Winter warten dementsprechend schöne Skitouren. Wer nicht genug von Goethe bekommen kann, der geht hinauf zum Ilmenauer Hausberg, dem Kickelhahn und genießt am Goethehäuschen den Blick übers Land. An dieser Stelle schrieb der gute Johann Wolfgang das Wandrers Nachtlied. Und im nahegelegenen Stützerbach gibt es natürlich noch das Goethemuseum. waldgasthaus-auerhahn.de

www.waldgasthaus-auerhahn.de