Bach-Festivals und Veranstaltungen

Bachs Musik an originalen Orten entdecken

© Robert Wachholz | Weimar GmbH

Rund um den Thüringer Wald lassen sich eine Vielzahl charmanter authentischer Bachorte entdecken. In der Eisenacher Georgenkirche wurde Johann Sebastian Bach nicht nur getauft, sondern sang dort auch als Kurrendeschüler von der Empore und lauschte dem Orgelspiel seines Onkels Johann Christoph Bach. Kaum 18-jährig trat der junge Bach seine erste Organistenstelle in der Bachkirche Arnstadt an und in der kleinen Dornheimer Dorfkirche heiratete er seine erste Frau Maria Barbara. In den letzten Jahrzehnten wurden diese Orte von zahlreichen Festivals und Konzertreihen wiederentdeckt und mit Musik erfüllt. Denn gibt es einen schöneren Platz für die Aufführung von Bachs Musik als denjenigen, an dem er selbst zugegen war und musizierte?

Die Thüringer Bachwochen ziehen jedes Jahr um Ostern nationales wie internationales Publikum mit namhaften Solisten und Ensembles an die kleinen und großen Bachorte in ganz Thüringen, um Bachs Musik und die seiner Vorfahren in über 50 Konzerten erklingen zu lassen. Das größte Musikfestival Thüringens setzt auch auf jüngeres Publikum und so werden die historischen Spielstätten durch ungewöhnliche Auftrittsorte wie Fabrikhallen oder Clubs erweitert. Ebenso gehören genreübergreifende Projekte wie szenische oder tänzerische Interpretationen von Bachs Passionen dazu wie musikalische Neuschöpfungen, die Johann Sebastian Bachs Geist in die Gegenwart tragen sollen.

 

© Thüringer Bachwochen e.V. / Marius Böttcher

 

Das Bach-Festival-Arnstadt lädt jedes Jahr um Johann Sebastian Bachs Geburtstag am 21. März in diejenige Stadt ein, die die meisten originalen Schauplätze der Bachfamilie zu bieten hat. Bereits mehrere Generationen vor Johann Sebastian Bach wirkten hier zahlreiche seiner Vorfahren wie Heinrich Bach als Organist an der Ober- und Liebfrauenkirche oder Caspar Bach als Stadtpfeifer. Eine Woche lang lädt das Festival mit Konzerten, Stadtführungen, Kinderprogrammen und Bustouren zu Thüringer Orgeln nach Arnstadt ein. 

Doch Bachs Musik kann man das ganze Jahr in der Region rund um den Thüringer Wald erleben. Im Sommer folgt das Bachfest in Gotha und Ohrdruf, der MDR-Musiksommer führt mit seiner Reihe „Bachorte“ ebenfalls an alle Thüringer Lebensstationen Johann Sebastian Bachs, um den Reformationstag wird in Bachs Geburtsort das Bachfest Eisenach begangen und am gleichen Ort erklingt jedes Jahr am zweiten Dezemberwochenende das Weihnachtsoratorium an Bachs Taufstein.

 

 

© Robert Wachholz | Weimar GmbH

Während Bachs Musik weitestgehend erforscht ist, gibt es noch einige verborgene musikalische Schätze seiner Zeitgenossen, die noch auf ihre Wiederentdeckung warten. Dieser Aufgabe hat sich ein kleines atmosphärisches Festival verschrieben, das sich jedes Jahr am ersten Oktoberwochenende ganz der Alten Musik Thüringens widmet. Der GÜLDENE HERBST gräbt seit über zwanzig Jahren Schätze Thüringer Bibliotheken aus, um bisher ungehörte Werke der hiesigen Musiklandschaft zur Aufführung zu bringen. Abwechselnd werden die ehemaligen Residenzen Gotha und Meiningen dabei zur Bühne des Festivals. Neben der Musik Johann Sebastian Bachs stehen die seiner Zeitgenossen, seiner Verwandten, aber auch die seiner Verehrer späterer Jahrhunderte wie Johannes Brahms oder Max Reger auf dem Programm.

Einige der Musikfestivals laden mit Festivalpässen zu einem längeren Aufenthalt in der Gegend ein. Denn es gibt neben der Musik und Stadtführungen auch spannende Ausstellungen über Leben und Werk Johann Sebastian Bachs zu entdecken. Empfohlen sei das Bachhaus Eisenach mit stündlichen kleinen Konzerten und die neukonzipierte Bachausstellung in Arnstadt, in der der originale Bachsche Spieltisch der Wender-Orgel aus der Bachkirche zu bewundern ist.

© LEIKA Kommunikation / Ute Lieschke, Johanna Brause

J.S.Bach: Präludium BWV 552

Kantor.JH, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

J.S.Bach: Präludium aus Präludium und Fuge in a-Moll, BWV 543

Noah Horn CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons